Mittwoch, 16. Juli 2008

Elternabend zum Thema: Bewegung

Thema: Bewegung

Referent: Herr Freudelsberger / Dipl. Physiotherapeut

Statistiken sagen, dass immer mehr Kinder hohen Bewegungsmangel haben.

Unsere gesellschaftlichen Veränderungen!

  • Die Medien heutzutage sind ein großes Problem, weil es für Kinder so viele verschiedene Möglichkeiten gibt, z.B. Fernsehen, Computer, Playstation, Nintendo DS…, sich zu beschäftigen.
  • Früher sind mehr Kinder selber in den Kindergarten gelaufen, auch wenn die Wege länger waren.
  • Der Faktor „Zeit“ spielt heute eine andere Rolle.
  • Bewegungsmöglichkeiten bzw. Bewegungsausdauer werden bei den Kindern eingeschränkt, z.B. „Mein Kind geht eh nicht gern spazieren, warum soll ich dann spazieren gehen.“
  • Eltern sehen zu große Gefahren. z.B. beim Klettern…


Medien sind nicht schlecht, weil die Kinder auch bei Lernspielen am Computer oder bei Fernsehsendungen etwas lernen können. Aber die Eltern müssen es steuern, konsequent durchgreifen und die Medien abschalten z.B. „Du darfst eine Sendung anschauen, aber dann schalten wir den Fernseher aus.“ Oder „Nach den 30 min. am Computer schalten wir ihn ab.“

Anschließend sollten die Kinder die doppelte Zeit draußen spielen, wie sie an dem Medium gesessen sind.

30 min. Computer – 1 Stunde draußen spielen

1 Stunde fernsehen – 2 Stunden draußen spielen

Koordinationsdefizite und Haltungsdefizite

Die Muskeln der Kinder werden nicht mehr aufgebaut. Es ist keine Koordination und Zusammenspiel der Muskeln möglich.

Haltungsdefizite sieht man auch am Körper beim Sitzen. Wenn der Körper fest ist und Spannung da ist, sind auch die Augen und der Kopf fest. Das heißt die Augen können sich auf einen Punkt konzentrieren z.B. in der Schule auf die Tafel.

Wichtig! Die richtige Körperhaltung hängt auch mit der Stifthaltung zusammen.

Ruhiges Stehen bleiben bedeutet seinen Körper zu koordinieren. Bewegung hat auch mit Konzentration zu tun (Wer sich richtig bewegt, kann sich auch gut konzentrieren)

Welches Verhalten zeigen Kinder bei Koordinationsdefiziten?

  • Lustlos/Introvertiert
  • Kein Mut
  • Stolpert ständig
  • Fällt häufig hin
  • Sucht die sichere Hand des Erwachsenen
  • Hampelt ständig herum
  • Kann nicht still sitzen

Häufige Reaktionen der Erwachsenen

  • Jetzt mach doch mal!
  • Stell dich nicht so an!
  • Lauf mal richtig!
  • Du Angsthase.
  • Du Kasper.
  • Hast du Ameisen im Hintern?

Kinder bekommen ständig Maßregelungen für Probleme, die sie haben. Sie können aber nichts dafür.

Entwicklungsmerkmal bis zum 4. Lebensjahr (was die Kinder normalerweise können müssen)

  • Freies, alternierendes Treppensteigen
  • 5x beidbeinig hüpfen, springen
  • Frei aus der Rückenlage zum Sitzen kommen
  • Zehen, Fersen, Außen- und Innenkantengang
  • Rennen und Anhalten (richtig stoppen), Slalomlauf
  • Seiltänzergang vorwärts, teilweise rückwärts
  • Seil schwingen
  • Ball fangen und über den Kopf wieder weg werfen ohne einen Ausfallschritt
  • Klare Händigkeit, physiologische Stifthaltung

Bis zum 4.Lebensjahr ist die Händigkeit klar. Händigkeitszentrum und Atmungszentrum liegen nebeneinander im Gehirn.

Bis zum 7.Lebensjahr entwickelt sich die Koordinationshaltung, dann nicht mehr.

Bewegung beeinflusst die Sprache, die Feinmotorik, die Grobmotorik und steigert das Selbstwertgefühl. Sprache ist die Koordination der Muskeln im Mund.





Was können wir Erwachsenen tun, für eine gute Qualität der Bewegung?

  • Unterstützen statt stützen, Unterstützung anbieten, die Kinder animieren und motivieren. Nicht die Verantwortung abnehmen.
  • Passendes Schuhwerk, auf gute Qualität der Schuhe achten (die Schuhe eine Nummer größer kaufen).
  • Sportliche Aktivitäten in der Familie ohne Druck (was Kindern Spaß macht)
  • Waldspaziergänge
  • Viel Barfuss laufen
  • Abenteuerspielplätze (30 min. auf einen Abenteuerspielplatz ist oft mehr wert als eine Stunde Physiotherapie).
  • In den Kindergarten laufen, statt mit dem Auto fahren.
  • Problem nicht verdrängen und im Zweifelsfall Hilfen annehmen.

Die Schulleistungen sind 60% von den Eltern abhängig und 40% von den Lehrern.

Nach diesem guten Vortrag vom Herr Freudelsberger haben wir wieder einmal gemerkt wie wichtig Bewegung für unsere Kinder ist.

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